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Rosen der Einsicht
Kunst ist ein weites Feld; undenkbar allgemeingültige Aussagen zu machen. Um über Kunst Worte machen zu können, bedarf es einer Eingrenzung. Ohne definierte Parameter ist eine Bewertung nicht möglich.
In Rosen der Einsicht geht es um Malerei; um eine Disziplin, die sich auf der Fläche vollzieht. Auf der Bildfläche entsteht ein Gebilde, das auf Mitteilung zielt. Aus Farben und Formen generiert sich etwas, das man Sprache nennen könnte; Bildsprache. Diese Bildsprache hat eine lange kulturelle Tradition. An den Kunstwerken lassen sich die Wertevorstellungen ablesen, die der jeweiligen Epoche zu eigen sind. In der Kunst werden die zivilisatorischen Werte sowohl dargestellt als auch entwickelt. Wenn in der Renaissance der Goldgrund verschwindet, bildet sich der Prozess ab, in dem der Blick vom Himmel und dem Heiligen weg auf die Erde und den Menschen gerichtet wird. Die künstlerische Bildfläche ist der Kampfplatz der zivilisatorischen Auseinandersetzung. Hier werden Identitäten verhandelt, Wertungen gesetzt und verworfen.
So ist jede Kunst und jeder Künstler Kind der Zeit, ist gebunden an den Zeitgeist, den sie artikuliert und reflektiert; aus dem die Zielsetzung erfolgt. Kunst artikuliert sich als ein Anschauungs- und Denksystem mit einer Absicht, mit Geboten und Verboten. Im Laufe der Zeit wird das Denksystem zu einer Gewohnheit, die sich ihrer Herkunft und ihrer Voraussetzungen nicht mehr bewusst wird. Die Vergewisserung dieser Axiome und ihre Aktualisierung ist eine der Aufgaben von Kunst.
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